| Der Kurpark in Bad OldesloeAuf seine Zeit als Kurbad, daher die Bezeichnung Bad Oldesloe, geht der Kurpark zurück. Der Kurpark war zu Beginn des 19. Jahrhunderts Mittelpunkt eines beliebten Sol-, Moor- und Schwefelbades, das der Mediziner Franz Daniel Hagelstein und der Oldesloer Apotheker Dr. Friedrich August Lorentzen 1813 gründete. Vermutlich hat den Kurpark der Bremer Kunstgärtner Isaak Hermann Albert Altmann (1777–1837) geplant, und von dieser Gestaltung zeugen noch die Reste alter Kastanien- und Lindenalleen. Er hatte auch die Bremer und Hamburger Wallanlagen von Valckenburgh schon gärtnerisch umgestalten dürfen. Und das war damals Mode. Schon im 17. Jahrhundert entwickelten sich in Deutschland um heilkräftige Quellen, und solche gab es hier zweifellos, erste Gesundbrunnen, die auch die Landesherren regelmäßig besuchten. Der Badewanne sagt man so etwas nach. So gründete man beispielsweise schon 1667 das Staatsbad Pyrmont in Niedersachsen oder 1684 den Gesundbrunnen in Bad Freienwalde in Brandenburg. Zunächst richtig in Großbritannien, und ab dem frühen 19. Jahrhundert auch auf dem europäischen Festland versuchte man sich zu übertrumpfen. Die „Sommerfrische“ in einem Kurort gehörte damals zum guten Ton. Ein Problem im Stadtgebiet war schon früher die konstante Sole-Versorgung des Kurbetriebs. Die Sole kam nicht nur aus dem eigenen unter der Stadt gelegenen Salzstock, die an weiter gelegenen Stellen zum Beispiel an der Beste zutage kam. Sondern sie musste auch mühsam von weiter her herangeführt werden. 1153 einmal war einiges von den Quellen und Anlagen schon einmal verschüttet oder zerstört worden. Heinrich der Löwe hatte dies veranlasst zugunsten seiner Salinen in Lüneburg und Bardowik. Der Salzgehalt der hiesigen Sole ist aber vergleichsweise gering, deshalb wurde der Salinenbetrieb in Oldesloe 1865 schließlich eingestellt. Auf die Fläche, auf der die Salinenanlagen standen, wurde dann der Kurpark bis an das Ufer der Beste erweitert. Die Salzsole wird zwar heute nicht mehr zur Stärkung und Genesung der Kurgästen eingesetzt , aber eine mit Steinen eingefasste Salzquelle speist heute noch ein kleines Moor im Kurpark. Das Vorkommen des salzhaltigen Wassers wirkt sich deutlich auf die Flora aus. Die Pflanzensorten die hier anzutreffen sind locken auch besondere Vögel an, die bei den ausgedehnten Röhrichten nisten. Man kann Abendsegler, Zwergfledermäuse, Eisvögel, Teichhuhn und Teichrohrsänger beobachten. Ende der 1830 Jahre nahm das Interesse leider etwas nach, da erstmal neu gegründete Seebäder wie Wyk auf Föhr, Helgoland oder Haffkrug mehr Besucher anzogen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges erlebte das Kurbad seine zweite Blüte. Das begann etwa 1898. Die Granitquader am stadtseitigen Haupteingang zeugen von dieser Zeit, sie waren Teil des Logierhauses. Das Logierhaus wurde 1950 abgebrochen, es war durch Bombenangriffe zu stark beschädigt. An der Stelle entstand dort 1951/52 das neue „Stormarnhaus“ als Sitz der Kreisverwaltung.
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