| Das Schmuckstück von Hamburg - Das Bergedorfer Schloss
Suchen Sie das einzig erhaltene Schloss im Hamburger Stadtgebiet, dann sind Sie in Bergedorf richtig. Orlamünde liegt in thüringischem Gebiet. 1420 eroberten Hamburg und Lübeck die Burg. Sie wurde Sitz des beiderstädtischen Amtes Bergedorf und kam 1867 in Hamburgs Alleinbesitz. Das Schloss ist eine etwa 30 × 30 Meter große Vierflügelanlage, die von einem Wassergraben umgeben ist. Die Schlossanlage entstand im späten 16. und 17. Jahrhundert, die ältesten Bauteile bilden die Schauseite zur Stadt. Teile im Nordwesten sind 1610 und im Südwesten 1661 datiert. Diese liegen stilistisch an der Grenze von der Backsteingotik zur Backsteinrenaissance und sie verbindet ein 1661 errichteter Fachwerktrakt. Zwischen 1899 und 1901 wurden der Torbau, der Nordflügel und der Turm dem Geschmack der Zeit entsprechend in Formen der Neogotik modernisiert oder neu errichtet. Das Landherrenzimmer wurde 1902 im Vierländer Stil eingerichtet und diente der hamburgischen Landherrenschaft Bergedorf. 1939 wurde schließlich der bisher die Silhouette prägende Dachreiter auf dem Westflügel entfernt. Im Schloss erinnern unter anderem auch das Gerichtszimmer an die Vergangenheit des Gebäudes als Verwaltungssitz. Die Anlage besaß vor 1512 noch einen Bergfried. Der wurde dann aber abgerissen und in den folgenden zwei Jahren durch einen mächtigen Geschützturm ersetzt. Seine Höhe bis zur Traufe betrug etwa 13,5 m. Der äußere Durchmesser lag bei etwa 17,3 m, sodass der Baukörper breiter als hoch war. Die Mauerstärke betrug unten ca. 4,6 m, in der Mitte etwa 4 m, am Dachfirst ca. 3 m. Das Mauerwerk bestand aus zwei Backsteinschalen, die mit Steinschutt ausgefüllt wurden. Zahlreiche Eisenanker hielten das Mauerwerk zusammen. Für die Bauarbeiten wurden im ganzen etwa 500.000 Mauersteine, hauptsächlich im Klosterformat verwendet. Dieser Turm stürzte 1816 ein und wurde abgetragen. An seine Stelle trat 1898 der heutige, wesentlich kleinere Treppenturm. Die Wappen in der Durchfahrt erzählen auch noch eine schöne Geschichte. Auf den Schlusssteinen der beiden neugotischen Kreuzgewölbe sind 1898 die Wappen der Bürgermeister Jordan Pleskow (* nach 1357 in Lübeck; † 23. Oktober 1425 ebenda) und Hein Hoyer angebracht. Beide Männer hatten entscheidenden Anteil sowohl an der Eroberung der Burg 1420 als auch am Zustandekommen des Perleberger Vertrags zwischen den beiden Hansestädten und dem Herzog von Sachsen-Lauenburg, Erich V., im selben Jahr. Erich trug schon vorher so manche Zwistigkeit mit Lübeck aus, so erwirkte er sogar 1418 bei König Sigismund, dem späteren Deutschen Kaiser, die Reichsacht gegen Lübeck. Das Schloss beherbergt heute das Museum für Bergedorf und die Vierlande und lädt zu einem Rundgang durch die Geschichte des Hamburger Bezirks Bergedorf ein. andere Herrenhäuser der Gegend: Schloss Grabau, Herrenhaus Krummbek, Herrenhaus Jersbek, Schloss Tremsbüttel, Kloster Nütschau, Schloss Ahrensburg, Schloss Reinbek, Gut Borstel, Gut Trenthorst, Herrenhaus Steinhorst, Herrenhaus Blumendorf, Herrenhaus Wulfsdorf, Herrenhaus Höltenklinken, Herrenhaus Wohldorf, Gut Wellingsbüttel mit Torhaus, Schloss Tralau, Herrenhaus Traventhal, Herrenhaus Bliestorf, Villa Dobbertin, das Schlösschen Glinde, das Schlösschen Bellevue in Lübeck und das Herrenhaus Altfresenburg |
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